Starkes Comeback wird nicht vollends belohnt
TSV Schömberg – SV Neuhausen 3:3
Tore: 2x Luca Okwieka, Felix Reinkunz
Nach der schmachvollen Heimniederlage gegen den 1.FC Engelsbrand in der vergangenen Woche hatte man direkt einen weiteren starken Gegner vor der Brust. Mit dem TSV Schömberg spielte man gegen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle. In den vergangenen Spielzeiten waren die Duelle stets sehr ausgeglichen und man begegnete sich auf Augenhöhe. Auch dieses Mal sollte es ein packendes Duell werden, bei dem der Gastgeber zunächst als leichter Favorit auserkoren wurde.
Nachdem man in der vergangenen Woche das Spiel in der ersten Viertelstunde verlor, wollte man als kompakt stehende Einheit zunächst die Null halten und durch schnelle Vorstöße und Konter zum eigenen Torerfolg kommen.
Doch auch diese Woche erwischte uns der Gegner eiskalt. Nach zehn gespielten Minuten konnte der Gegner die gemachten Fehler unserer Mannschaft ausnutzen und zwei Tore erzielen. Manch einer meinte ein Déjà-vu zu erleben.
Doch auch dieses Mal steckte die Mannschaft nicht auf und begann nach dieser schwachen Phase das Spiel an sich zu reißen. Die Einstellung sowohl kämpferisch als auch spielerisch passte auf einmal und die Männer in den blauen Trikots stürmten selbstbewusst in Richtung des Gegners Tor. Chance um Chance erarbeitete man sich – zunächst aber noch ohne Erfolg. Ein Pfostenschuss, ein knapp vergebener Kopfball, ein vermeintliches Abseitstor oder etwas Übereifer im Abschluss. Man scheiterte meist an sich selbst als am Gegner. Doch die Mannschaft kämpfte unverdrossen weiter und konnte letztlich kurz vor der Halbzeit den längst überfälligen Anschlusstreffer durch Luca Okwieka, der von Adrian Mörgenthaler super in Szene gesetzt wurde, erzielen.
Nach der Pause das gleiche Bild. Die Mannschaft wollte unbedingt den Ausgleich erzielen und setzte den Gegner direkt wieder unter Druck. Nach einem parierten Ball des Schömberger Keepers konnte Filipe Dos Reis den Ball durch die Abwehrreihe zu Felix Reinkunz spielen, welcher aus der Drehung das 2:2 erzielen konnte.
Doch die Mannschaft war noch lange nicht satt. Jetzt wollte man das Spiel komplett zu unseren Gunsten drehen. Hierfür hatte man in der Folge ein außerordentliches Chancenplus, welches man allerdings leider nicht nutzen konnte. Viel früher hätte der Führungstreffer schon fallen müssen. Doch die Mannschaft ließ die Partie offen. So hatte der Gegner, welcher sich durch eine Gelb-Rote-Karte selbst schwächte, ebenfalls die Chance in Führung zu gehen, ließ aber seinerseits die Chancen genauso aus.
Das Spiel war kräftezehrend und die Beine wurden aufgrund der Aufholjagd schwer, und dennoch, ein Punkt schien einfach zu wenig zu sein. Kurz vor dem Ende dann tatsächlich der 2:3-Führungstreffer. Während man im Vorfeld Chancen liegen ließ, welche deutlich einfach zu verwandeln gewesen wären, erzielte man mit einem platzierten Schuss von Luca Okwieka ins lange Toreck den viel umjubelten Treffer.
Im Anschluss versuchte man das Spiel zu verwalten und das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Leider konnte sich in dieser Phase ein Schömberger Spieler gegen sämtliche Spieler des SVN durchsetzen und erzielte tatsächlich den 3:3-Ausgleich.
Wenige Augenblicke später dann der Abpfiff.
Es war schwierig direkt nach dem Spiel die Emotionen und auch das Ergebnis einzuordnen. Ein gewonnener Punkt oder doch zwei verlorene Punkte? Am Ende schmerzt es ein wenig nach so einem starken Comeback und den vielen Chancen „nur“ mit einem Punkt aus Schömberg Heim zu fahren. Die schwache Anfangsphase wurde erneut bestraft. Was aber bleibt und was man auf jeden Fall mitnehmen muss, war die im Anschluss an diese Phase gezeigte Mentalität und die spielerischen Elemente. Das war überragend! Die Mannschaft glaubte an sich und an ihre Stärken. Keiner steckte den Kopf in den Sand, sondern jeder legte noch einmal zwei Schippen Mut, Aggressivität und Selbstvertrauen obendrauf. Diese Einstellung darf gerne in den kommenden Spielen wieder gezeigt werden, und das am besten von der ersten Minute an.
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